Drei wundervolle Tage voller Spass, Stimmung und Geselligkeit für Groß und Klein liegen hinter uns – die Kirmes 2025 in Weyer war ein Fest, wie es im Buche steht. Mit allem, was unser höchstes Fest im Jahreslauf so besonders macht: gelebtem Brauchtum, liebevollen Details, moderner Mitmachfreude und einer Gemeinschaft, die zusammen feiert, als wäre es das Natürlichste der Welt.
Schon am Samstagvormittag war der Kirmesplatz an der Bürgerhalle dank der engagierten Mitglieder der IG Kirmes vollständig aufgebaut. Auch in den Straßen war die Vorfreude zu spüren: Ortsfahnen wehten an vielen Häusern, die bunten Wimpelketten schmückten die Hauptstraße – Weyer war bereit, Gäste aus Nah und Fern willkommen zu heißen.
Ein Fest mit kirchlichem Ursprung
Die Kirmes – oder wie der offizielle Begriff sagt, „Kirchweih“ – geht auf die feierliche Weihe der Kirche zurück. Und so beginnt auch in Weyer die Kirmes traditionell mit einer heiligen Messe, musikalisch gestaltet von der Chorgemeinschaft Kallmuth/Weyer. Im Anschluss zieht ein feierlicher Umzug, begleitet vom Musikverein Harmonie Weyer, zum Kriegerdenkmal, wo die Freiwillige Feuerwehr Weyer einen Kranz zum Gedenken an die Verstorbenen niederlegte.
Der Ortsbürgermeister Björn Wassong eröffnete seine Rede mit einem Dank an alle, die zur Gestaltung der Messfeier und des Gedenkens beigetragen haben – darunter die Chorgemeinschaft Kallmuth/Weyer, die Feuerwehr, der Junggesellenverein, der Musikverein sowie alle Helferinnen und Helfer der IG Kirmes.
Am Kriegerdenkmal erinnerte er an die Opfer der Weltkriege und mahnte, wie wichtig Frieden ist – besonders in einer Zeit, in der Spaltung und Gleichgültigkeit reale Gefahren darstellen. Bei der Kranzniederlegung bat er um einen Moment der Stille für die Gefallenen und all jene, die nicht mehr mitfeiern können.
Er betonte den Ursprung der Kirmes als kirchliches Fest – die Weihe der Pfarrkirche – und rief zur aktiven Unterstützung von Kirche und Vereinsleben auf. Nichts davon sei selbstverständlich: Weder die Feuerwehr noch der Musikverein, der Chor oder die vielen weiteren Gruppen, die das Dorfleben prägen. Besonders die Jugend müsse ermutigt werden, Verantwortung zu übernehmen – ob im Verein oder in der Gemeinschaft.
Wassong erinnerte daran, dass die Kirmes einst gefährdet war, aber durch gemeinsames Engagement gerettet werden konnte. Heute sei sie wieder ein lebendiges Fest voller Musik, Freude und Begegnung – ein Erfolg, der allen gehört. Er rief zu Offenheit, Dialog und demokratischem Miteinander auf – insbesondere mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl. Zuhören, andere Meinungen aushalten und aktiv mitgestalten sei gelebte Demokratie.
Zum Abschluss sprach Wassong den Wunsch aus, auch im nächsten Jahr wieder als Ortsbürgermeister hier stehen zu dürfen – als Teil einer starken Dorfgemeinschaft, die zeigt, was durch Zusammenhalt möglich ist. Er schloss mit einem Dank für die Aufmerksamkeit und einem herzlichen Aufruf: „Feiern wir die Kirmes – in Frieden, Freude und Dankbarkeit!“ Die Chorgemeinschaft und der Musikverein rundeten diese eindrucksvolle Zeremonie ab.
Dann wird es feierlich-traditionell, denn der Festzug zieht zu „Op de Kier“ – dorthin, wo der Kirmesknochen seit dem letzten Jahr ruht. Mit dem symbolischen Ausgraben durch den Ortsbürgermeister und dem Ruf „Die Kirmes ist eröffnet!“ beginnt der ausgelassene Teil des Festes. Zurück an der Bürgerhalle eröffnet der Kirmesball die Festtage, und mit der Band „Flashback“ wurde direkt bis in den frühen Morgen gefeiert. Kein Wunder, denn die starke Social-Media-Werbung der viele Mitwirkende aus dem Ort haben im Vorfeld ordentlich die Werbetrommel gerührt.
Sonntag: Familienfreude und Kinderglück
Schon am nächsten Morgen standen viele wieder parat, um das Gelände für den Familientag herzurichten. Dank vieler fleißiger Hände war alles bereit, als der Musikverein Waldorf auf der Außenbühne den Sonntag musikalisch eröffnete. Der Sonntag gehört den Familien – während sich die Erwachsenen bei einem kühlen Getränk unterhielten, startete für die Kinder ein wahres Unterhaltungsparadies in der Halle und auf dem Platz: eine Hüpfburg mit Drachen, kreative Spiele, Geschicklichkeitsstationen und als Höhepunkt ein Zauberer, der für leuchtende Augen sorgte.
Da es immer schwieriger wird, Schausteller zu gewinnen, haben Weyerer Mütter kurzerhand das Ruder übernommen und liebevoll ein buntes Kinderprogramm auf die Beine gestellt. Doch ein Schausteller war dann doch dabei: Die Gebrüder Watte & Latte mit ihrer legendären Zuckerwatte – noch ohne Riesenrad, aber mit großen Träumen.
Auch an die ältere Generation wurde gedacht: Kostenloser Kaffee und Kuchen sorgten für Freude bei unseren Senioren, die in großer Zahl der Einladung folgten. Auf dem WhatsApp-Kanal von Weyer wurde passend zur Kirmes ein Video vorgestellt, das für die 50-Jahr-Feier der Stadt Mechernich erstellt wurde – ein stolzer Moment für das Dorf, das sich darin in all seiner Schönheit und Lebensfreude präsentierte.
Und obwohl der Wetterbericht nicht ganz auf Kirmes eingestellt war – erst am späten Nachmittag kam ein kurzer Schauer –, ließ sich niemand die Stimmung verderben. Die Gäste rückten einfach unter den Zeltdächern enger zusammen, und die „Blaskapelle Eifelgold“ spielte weiter. So geht Dorfgemeinschaft!
Montag: Hahnenköppen mit Herz und Geschichte
Der Montag begann erneut besinnlich mit einer Messe und dem Gang über den Friedhof, bei dem der Verstorbenen gedacht wurde. Danach wurde bei Spätschoppen und Frühstück mit belegten Brötchen, Kaffee und einem Konzert des Musikvereins der letzte Kirmestag eingeläutet.
Um 17 Uhr dann der Höhepunkt des Brauchtums: das traditionelle Hahnenköppen des Junggesellenvereins. Dieser jahrhundertealte Wettstreit hat seinen Ursprung vermutlich im Mittelalter, als der Hahn als Symbol für Lebenskraft, Fruchtbarkeit oder auch das Böse galt, das es zu besiegen galt. In Weyer wurde dieser Brauch lange mit einem echten – eingeschläferten – Hahn vollzogen. Nach intensiver Diskussion und aufgrund schwieriger Rechtslage wurde 2025 auf eine Stoff-Attrappe zurückgegriffen. Doch die Sorgen, dass der Kopf zu schnell fallen würde, erwiesen sich als unbegründet: Über eine Stunde lang versuchten sich die Junggesellen am „Hahnenkopf“, bis Simon Sures schließlich den entscheidenden Schlag setzte.
Weyer feierte mit ihm und seiner Königin Lena Schmitz das neue Hahnenkönigspaar. Mit einem festlichen Umzug wurden die beiden geehrt, ehe abends beim Hahnenkönigsball in der Bürgerhalle mit Musik von Stephan Simons weitergefeiert wurde.
Der Abschied – mit Feuer, Brauchtum und einem Lächeln
Kurz vor 3 Uhr morgens war es schließlich Zeit, Abschied zu nehmen. Der Kirmesknochen wurde wieder „Op de Kier“ vergraben und der Kirmespitter verbrannt – als symbolische Buße für all die kleinen „Sünden“, die über die Festtage begangen wurden.
Was bleibt, ist die Erinnerung an eine rundum gelungene Kirmes: voller Traditionen, mit kleinen Neuerungen und mit viel Herz. Weyer sagt Danke – an alle Helferinnen und Helfer, Musiker, Gäste, Kinder, Eltern, Senioren, Vereine und Organisatoren. Diese Kirmes war ein echtes Gemeinschaftswerk – und ein wunderschöner Beweis dafür, was unser Dorf ausmacht.
Bis zur Kirmes 2026 – wir freuen uns jetzt schon!
Die Komplette Ansprache des Ortsbürgermeisters zur Kirmes 2025